CLAUDIA EHRENTRAUT

Biographie


Claudia Ehrentraut

1969 geboren in Neuss, Nordrhein-Westfalen
1989 Ausbildung zum Tischler
1997 Studium „Visuelle Kommunikation“ an der FH Düsseldorf mit Schwerpunkten Illustration, Layout, Plastik, Abschluss des Studiums als Diplom-Designerin

seit 2003 freischaffend tätig im Bereich Illustration und Layout

seit 2004 Dozentin in der Schule für Kunst und Theater „Alte Post“, Kunstprojekte in Grundschulen, in weiterführenden Schulen und Jugendeinrichtungen im Bereich plastisches Gestalten, Zeichnen, Malerei, Layout, Illustration und Filz

seit 2006 Projekte im Landesprogramm «Kultur und Schule»

Ausstellung (Auswahl)

2013 Einzelausstellung Galerie amschatzhaus, Neuss, „herden“ Lephemere, Austellung Chalon en Champagne Frankreich
2012 Einzelausstellung Alte Post Neuss, Planet Plettscher
2011 Landtag NRW, Düsseldorf Kulturnacht Neuss, Außenprojektion Kulturforum Alte Post Jahresausstellung Alte Post, Neuss 2010 Atelierhaus „Hansa9“ Drei Künstler des Hauses Reibekuchen und Mandelpuddingduft, Bürgerhaus Reisholz, Düsseldorf Art Vivant, Chalons en Champagne, Frankreich
2009 Kunstfenster Rheydt, Mönchengladbach Miniaturen, Frieden66, Düsseldorf Arbeitsplatz Kunst, Neuss Meine Mutter war eine schöne Frau, Galerie Judith Dielämmer, Grevenbroich Meine Mutter war eine schöne Frau, Heaven7, Düsseldorf Atelierhaus „Hansa9“ Jahresausstellung Alte Post, Neuss
2008 Arbeitsplatz Kunst, Neuss
2007 Jahresausstellung Alte Post, Neuss Galerie Judith Dielämmer, Jahresausstellung, Grevenbroich Arbeitsplatz Kunst, Neuss damenundherren, Düsseldorf Bühnenbild mit Axel Naß zu „Der kleine Horrorladen“, Globe Theater, Neuss
2006 Galerie Judith Dielämmer, Grevenbroich Erdwerk, Düsseldorf
2005 UNIKATart, Galerie,Neuss 2004 Weihnachten in der Tischlerei, Präsentation von Filzobjekten



Ausstellungen Galerie amschatzhaus


Werke






Ausstellung 2018: Herden 2 – Neue Zeichnungen, Skulpturen und Leporellos
Vernissage: 27. Januar 2018 um 16.30h

In der ersten Ausstellung des neuen Jahres geht es in der Galerie amschatzhaus regelrecht tierisch zu. Die in Neuss geborene Künstlerin Claudia Ehrentraut, die seit 2004 Dozentin in der Schule für Kunst und Theater „Alte Post“ ist, schenkt uns mit ihren Arbeiten die Möglichkeit zu einem Perspektivwechsel. “Die Welt mit anderen Augen zu sehen”, ist das Anliegen, das Claudia Ehrentraut verfolgt. Eingefahren, wie wir alle sind und bleiben, könnte man sie so als unermüdliche Weltverbesserin belächeln. Aber das Lächeln bleibt einem schnell im Halse stecken. Denn auf die ihr eigene Art und Weise hält uns Claudia Ehrentraut in ihren großformatigen Tierzeichnungen einen präzisen Spiegel der menschlichen Seele vor.


In der Tierkommunikation spricht man davon, “dass in den Augen der Tiere die Weisheit der Welt verborgen ist, als Tor zu ihrer eigenen Seele und als Spiegel Deiner selbst.” Probleme, die wir Menschen oft mit uns herumtragen, die Belastungen, Schuldgefühle, Wut, Ärger, Ängste oder Sorgen und das Festhalten an destruktiven Mustern, all das spüren Tiere sofort. Sie sind in der Welt der Gefühle zuhause, zeigen wertfreie Anteilnahme und werden so zum Teil der menschlichen Lebensgeschichte. In diesem Themenkreis bewegt sich Claudia Ehrentraut mit ihren Tierzeichnungen schon seit vielen Jahren. “Nach traditioneller Methode tauche ich die Zeichenfeder in das Tuscheglas und führe die Feder über das Papier. Am Anfang ist nichts festgelegt. Meine jeweilige Stimmungslage entscheidet darüber, welches Tier ich zeichne. Und während ich es zeichne, entdecke ich in diesem Tier Gesichtszüge, Körperhaltungen, Gesten und Charakter mir bekannter Personen”. So umschreibt die Künstlerin selbst ihre Vorgehensweise bei der Zeugung ihres unverwechselbaren Bilderkosmos, der sich, insbesondere bei den Tuschezeichnungen, mit Abstufungen von Schwarz und Weiß bis hin zur schwarzen Fläche verdichtet.


In der aktuellen Ausstellung in der Galerie amschatzhaus wird der Besucher von beeindruckend großformatigen Riesenschafen umringt, die ihn zu einem Teil der Herde, zu einem Gruppenmitglied, werden lassen. Die Künstlerin schafft es mit diesem originellen künstlerischen Schachzug, vom jeweiligen Betrachter eine neue Achtsamkeit einzufordern sowie den Fleischkonsum im Allgemeinen und Speziellen zu überdenken. Darüber hinaus geht es darum, das Verhältnis zwischen Mensch und Tier zu problematisieren, Toleranz für die Umwelt und all jenes, was uns fremd vorkommt, zu entwickeln, kurzum: nicht mehr und nicht weniger als die eigene Position im Leben neu zu betrachten. Neben einer beachtlichen Anzahl von Leporellos zum Thema, wird dieser Ansatz durch eine Reihe von kleinformatigen Waldbildern untermauert, Tuschezeichnungen von Tannen, die für Claudia Ehrentraut den Tod und das Leben gleichzeitig versinnbildlichen. So stehen die Tannenspitzen für das Leben und die Äste im unteren Bereich für das Vergangene, das sich untereinander hilfreich die Arme reicht. Die Ordnungssysteme im Wald vergleicht Ehrentraut hierbei mit den Ordnungsprinzipien der Welt.


Aber Ehrentraut wäre nicht Ehrentraut, wenn das Schmunzeln in ihrer künstlerischen Arbeit nicht überwiegen würde. Denn ihre Schafe sind nicht einfach Schafe, sie sind in comichaft überspitzter Darstellung weise und ironische Spiegel unserer selbst, sind spezielle Typen, haben Namen und meistens ein kleines Lächeln auf den Lippen. Bleibt die Frage: Sind wir schon ein Teil der Herde oder werden wir es erst sein, nachdem wir diese tierische Ausstellung besucht haben, die am 27. Januar 2018 um 16.30h eröffnet wird.


Ausstellung 2014: herden neue Zeichnungen und anderes getier

Am 16. November 2013 freuen wir uns, Ihnen eine ganz besondere Ausstellung der Künstlerin Claudia Ehrentraut in den Galerieräumen amschatzhaus in Neuss-Holzheim präsentieren zu dürfen. Die Neusser Künstlerin Claudia Ehrentraut wirft einen intensiven Blick auf die Menschen und die Dinge, mit denen diese sich umgeben. Sie entwirft präzise und unverwechselbare Bilderwelten, die zum Substrat vielfältiger Geschichten werden.


Nicht allein die Intensität im Werk von Claudia Ehrentraut zieht den Betrachter in ihren Bann, sondern auch die Originalität des ganz eigenen Kosmos, der privaten Mythologie, die hier geschaffen wird. Es ist der Mix aus einer naiven, geradezu antiakademischen Ästhetik, gepaart mit einer – fast schon – „Rohheit“ des wissenden Blicks auf den Menschen mit all seinen Fehlern, Depressionen und schlechten Angewohnheiten. Eben wähnt man sich beim oberflächlichen Betrachten eines Bildes noch in Sicherheit, diagnostiziert Allzumenschliches mit einem Lächeln auf den Lippen, um dann, bei näherem Hinsehen, all die Hinter- und Abgründe zu erkennen, die uns Menschen ein Leben lang formen und fordern. Claudia Ehrentrauts Zeichnungen entfalten einen gnomischen, bisweilen etwas bösen Witz, der mit leichter Hand über die Rätsel des Daseins improvisiert. So mutieren Kartoffeln und übergroße Strickmaschen schon einmal zu Gewebemustern, die die Vielschichtigkeit und Unwägbarkeit der Existenz symbolisieren.


Diese individuellen Geschichten werden in Ehrentrauts Gedankenwelt mit diversen zeichnerischen Mitteln, Collagen und Fotografien erzählt. Protagonisten können neben Menschen auch Tiere, Außerirdische sowie comicartige Helden und Heldinnen sein. Alle Figuren verbindet der ironische Blick, Münder mit übergroßen Zähnen und eine geheime Körperhaltung, die sich, wie dem Leben zum Trotz, immer wieder aufrichtet, um mutig die nächste Aufgabe anzugehen.


Die Einzelausstellung der diplomierten Designerin, die unter anderem als Dozentin an der Kunst- und Theater-Schule „Alte Post“ lehrt, steht unter dem Titel „herden“. Gezeigt werden neue Zeichnungen und es geht durchaus tierisch zu: Wie in der klassischen Fabel wird hier die menschliche Existenz von animalischen Stellvertretern repräsentiert, etwa von tanzenden oder auch nicht tanzenden Hühnern oder von Zirkustieren in der Manege. Desweiteren präsentiert Ehrentraut neue Zeichnungen zu Texten von Heike Loetzner.


Claudia Ehrentrauts neues Bilderfeuerwerk lädt mit ironischem Augenzwinkern dazu ein, sich selbst und Andere hinter dem Vorhang des Lebens zu entdecken. Sie ermutigt den Betrachter, einmal einen spielerischen Blick auf sein eigenes „back stage“ zu wagen, um sich dann zu fragen: „Bin ich eigentlich noch ein Teil der Herde oder schon auf dem Weg ein einsames Schaf zu sein?“


Diese und andere Fragen beantwortet Claudia Ehrentraut bei der Vernissage in der Galerie amschatzhaus am Samstag, dem 16. November 2013 um 16.30h. Alle Gäste werden in gewohnter Manier umsorgt.