Biographie
1941 geboren
1959 Studium bei Prof. Otto Laible, Kunstakademie Karlruhe
seit 1977 eigene Kunstateliers in Neuss
lebt und arbeitet in Neuss
Ausstellungen (Auswahl)
ab 2010
Galerie amschatzhaus, Neuss-Holzheim
Alte Synagoge, Hülchrath
Edith Stein Haus, Neuss
ISADORN, Düsseldorf
Galerie Dielämmer, Grevenbroich
2000 – 2010
Denkhaus, Grevenbroich
Christ König Kirche, Neuss
1960 – 2000
Alle Jahresausstellungen in Neuss seit 1962
14 x Museum Zons, Adventsmarkt
Museum, Zons
Nochnegalerie, Aachen
Stadthalle, Pforzheim
Große Düsseldorfer Kunstausstellung
Galerie Ilverich, Meerbusch
Stadtbibliothek, Neuss
Landestheater, Neuss
Galerie Calico, Essen
Nähschule Mintenig, Köln
2x Galerie Küppers, Neuss
Küdinghoven Pfarrei, Bonn
Zeughaus, Neuss
Cafe Plüsch, Monschau
Ankäufe der Stadt Neuss
Ausstellungen Galerie amschatzhaus
Werke
Ausstellung 2025: leben lang Die Galerie amschatzhaus präsentiert zum zweiten Mal die Arbeiten der Neusser Künstlerin Ursula Küppers, genannt Knöt, die unter dem Titel „leben lang“, gemeinsam mit der Galeristin Kirsten Adamek einen Auszug ihres umfangreichen Werkes präsentieren wird. Die beiden haben alte Schubladen geöffnet und Überraschendes zutage gefördert. Ursula Küppers, die in der Grafikklasse von Professor Otto Laible an der Kunstakademie Karls-ruhe das Fundament für eine furiose Bandbreite ihres künstlerischen Schaffens gelegt hat, ist überwiegend für ihre klassischen Strichätzungen, Linoldrucke, Kaltnadelradierungen und ihre genähten und beschrifteten Fahnen bekannt. In der aktuellen Ausstellung werden, neben Fahnen zu Gedichten von Heinrich Heine, nun sechzehn brandneue Hinterglasmalereien gezeigt, die thematisch die Odyssee, ein Epos, das traditionell dem griechischen Dichter Homer zu geschrieben wird, aufgreifen. Es schildert die Abenteuer von König Odysseus und seinen Gefährten und ist zu einem Synonym für eine lange Irrfahrt geworden. Von einer Irrfahrt kann man in Ursula Küppers Werk nicht sprechen, akribisch und in der ihr eigenwilligen zeichnerischen Manier stellt sie Szenen der Odyssee dar, farbenfroh und opulent, einfach zum sattsehen und voller Lebenskraft. Über das Verhältnis von Odysseus zu Nausikaa, bis hin zu Circe, die die Gefährten Odysseus‘ zu Schweinen verwandelt, ihn aber verschont, hat sich Ursula Küppers zu Szenen des Klassikers ausgetobt. Die schöpferische Kraft hat sie lebenslang nicht verlassen. Aus den frühen 70er Jahren sehen wir in der aktuellen Show Objekte und Skulpturen, die geradezu aus Fotografien entspringen. Arangierte Alltagsmaterialien, Blumen und Gliedmaßen, filigran modelliert von Ursula Küppers und durch sie, scheinbar zum Leben erweckt. Und auch besondere großformatige Unikate wurden wieder ans Tageslicht befördert. Aus den späten 80er und den frühen 90er Jahren werden hyperrealistische Bleistiftarbeiten mit brisanten und hochpolitischen Motiven aus der Serie „Gruppenbild“gezeigt. So zeigt das „Gruppenbild mit dem bösen Wolf“ eine Komposition von Motiven, die sich mit dem Thema Gewalt auseinandersetzen, oder lässt das „Gruppenbild mit Tuch“ die Betrachtenden mit dem Verdacht auf Kindesmissbrauch zurück und auch andere Arbeiten der Serie erzählen von Leid, Armut und Krieg, subtil und plakativ zugleich. Eine Facette der Künstlerin, die Viele noch nicht kennen. „Was mich heute selber beeindruckt ist, dass wenn ich in meinen Arbeiten stöbere, mir soviele Menschen und Motive begegnen, die ich über Jahrzehnte schon fast vergessen hatte. Ich bin sehr froh darüber, dass sie in den nächsten Wochen und im Rahmen der Ausstelleung „leben lang“ wieder gesehen werden können“, so Ursula Küppers, die ein üppiges Künstlerinnenleben, mit leisen Tönen, dabei immer gegenwärtig und bald 85 Jahre lang gegangen ist. Es lohnt sich, ein Stück weit mitzugehen. Ausstellung 2020: leben
Corona zum Trotz macht auch die Galerie amschatzhaus, mit Abstand natürlich, weiter im Programm. Die Neusser Ausnahmekünstlerin Ursula Küppers, genannt Knöt, die bereits ein bald achzigjähriges Leben lang rastlos künstlerisch tätig ist, wird in der kommende Ausstellung einen Auszug ihres umfangreichen Werkes präsentieren. In der Grafikklasse von Professor Otto Laible an der Kunstakademie Karlsruhe legte sie das Fundament für eine furiose Bandbreite ihres künstlerischen Schaffens. Ursula Küppers ist in den klassischen Techniken wie Linolschnitt, Strichätzung, Kaltnadelradierung und sehr feinen Bleistiftzeichnungen ebenso zu Hause wie in Mixed Media, Re- und Upcycling oder der Erschaffung von Objektkunst in der Tradition der Fluxusbewegung. „Schon im frühen Kindesalter habe ich intensiv und unermüdlich vor allem figürlich gezeichnet. Erlebtes, wie nach einem Zirkusbesuch, Gesehenes, wie Darstellungen biblischer Geschichten auf Altären, und auch Gehörtes, wie Märchen. Was immer mich berührte, musste ich zeichnerisch formulieren. Und bis heute faszinieren mich Materialien aller Art, was ich aus Ihnen schaffen könnte und wie ich sie miteinander kombiniere.“ Und genau diese Vielfalt, gepaart immer auch mit den politischen, religiösen und sozialen Komponenten des aktuellen Zeitgeschehens, machen das Werk von Ursula Küppers zu einem komplexen Konglomerat, einem Archiv der Zeit und einem Archiv des Lebens. „Das Leben ist ein Kunstwerk, und das Kunstwerk ist Leben,“ diesen Satz prägte der Fluxuskünstler Emmet Williams und inhaltlich trifft die Feststellung sehr gut auf das Lebenswerk von Ursula Küppers zu, hat sie doch geradezu einen fließenden Übergang zwischen Kunst und Leben exerziert. Die Fülle von religiösen Altären, engelsgleichen Wesen mit Augenzwinkern oder üppigen Weibsbildern, die es weder scheuen zu kokettieren, noch mit dem Tod zu tanzen, imponieren ebenso wie ihre expressiven Unikatbücher, die ein wahres Feuerwerk an Collagen, Text- und Notenfragmenten oder bildlichen Darstellungen bieten. Grundlage sind oft Märchen, Musikstücke, Gedichte und Mythologien. In der aktuellen Ausstellung in der Galerie amschatzhaus zeigt „Knöt“ unter dem Titel „leben“ einen Auszug aus ihrem Lebenswerk und aktuelle Arbeiten, die zuletzt auch unter dem Einfluss der Corona-Pandemie entstanden sind. Ein besonderes Highlight sind Arbeiten aus ihrer neueren Werkgruppe, der Serie „Textile Grafiken“. Genähte Fahnen aus Fundstücken und im weitesten Sinne Plastikmüllresten, werden zu „Totentanzfahnen“, positionieren sich zu Texten von Heinrich Heine, werden zu den vier Elementen oder zu Sinnbildern für die Jahreszeiten. Urgewaltig und leise zugleich, ist der Balanceakt, den Ursula Küppers, genannt Knöt, ein erfülltes Künstlerleben lang gegangen ist. Es lohnt sich in jedem Fall, einmal mitzugehen.