MATTHIAS JACKISCH

Biographie


Matthias Jackisch

1958 * Oschatz/ Sachsen Kindheit in der Oberlausitz
1965-1977 schulpflichtig
1977-1981 Steinmetz in Dresden
1981-1986 Studium an der HfBK Dresden
1985-1990 Gruppe Meier (G.M.) mit Tobias Stengel und Christian Späte
1984-2001 Zusammenarbeit mit dem Fotografen Götz Schlötke
seit 1997 Steinflöten

lebt in Tharandt

Initiativen und Preise (Auswahl)

seit 1993 Organisation internationaler Performancemeetings
2009 Kunstpreis der Freimaurerlogen zu Dresden

seit 1988 Performance und Studienreisen (Auswahl) u.a. in Rumänien, Ungarn, Leningrad, Bulgarien, Polen, Frankreich, Spanien, England, Kanada, Mexico, Guatemala, Belize, Honduras, Japan, Sardinien, Südkorea
seit 1993 Organisation internationaler Performancemeetings

seit 1985 Ausstellungen/Kunst am Bau im In- und Ausland (Auswahl)
1990 Akademie der Künste Berlin, Künstlerbundausstellung
1995 Videoskulptur in der Wanderausstellung „out of residence“
1997-2001 performative Skulptur für den Bundestag, Jacob-Kaiser-Haus, Berlin Permanente Raumskulptur im Neubau der Telecom in Leipzig „Jungbrunnen“ Altenheim in Hartha „1 2 3“ Kirchturm zu Oschatz „Marktfrauenbrunnen“ in Dresden



Ausstellungen Galerie amschatzhaus


Werke






Ausstellung 2016: 09.04.-23.06.2016
Holz in Holzheim – Skulpturen und Holzschnitte
Am 9. April 2016 präsentiert der Dresdener Matthias Jackisch in den Galerieräumen amschatzhaus in Neuss-Holzheim neue Einblicke in sein künstlerisches Schaffen.
Jackisch ist zweifelsfrei ein Künstler, der in die Tiefe geht. Er ist ein stetig Suchender, der genau beobachtet, was ihn umgibt. Vor allem aber ist er ein Künstler, den eine hohe Sensibilität für sein Material auszeichnet, der in den Werkstoffen seiner Bildhauerei die Seele findet. Dabei verwendet er ganz unterschiedliche Grundstoffe, Stein, Holz, Erde und Ton, denen er ebenso unterschiedliche Eigenarten attestiert. Für Jackisch besitzen diese Naturstoffe ein Empfindungs- und Denkvermögen und diese Erkenntnis verändert oft maßgeblich die Verhältnismäßigkeiten. In unzähligen Ländern der Welt hat Matthias Jackisch Steine und Hölzer erkundet und damit gearbeitet. In den vergangenen Jahren sind dabei abstrakte und gegenständliche Bronze- und Holzfiguren, Holzschnitte und Porzellane entstanden. Sein – dimensional gesehen – größtes Projekt war der so genannte „Augenstein“, den er für das Jakob-Kaiser-Haus des Deutschen Bundestags in Berlin umsetzte. Ein zehn Tonnen schwerer Monolith wurde von Schweden nach Berlin transportiert und in acht Teile gesägt, die nun unter der Decke des größten deutschen Parlamentsgebäudes schweben.
Die kommende Ausstellung, bereits seine dritte in der Galerie amschatzhaus, hat der Absolvent der Dresdener Hochschule für Bildende Kunst unter den Titel „Holz in Holzheim“ gesetzt. Matthias Jackisch reflektiert darin über das Seelenleben im Holz: „In meinem Bildhauerleben kam erst der Ton, dann der Stein und zuletzt das Holz. Vielleicht waren zu Beginn die Holzschnitte sogar wichtiger als die Figuren.“ In der aktuellen Schau wird er einen künstlerischen Bogen spannen von den ersten Holzschnitten, deren Produktion schon 35 Jahre zurückliegt, dem Erfassen und Analysieren der Inhalte bis hin zur letztgültigen Umsetzung in der dritten Dimension: der Gestaltung kraftvoller Holzfiguren, die erst in diesem Winter entstanden sind. Mehr als drei Jahrzehnte intensive künstlerische Auseinandersetzung liegen also zwischen Holzschnitten und Skulpturen. Letztere haben allerdings auch in anderer Hinsicht eine besondere Beziehung zur Zeit, bestehen sie doch aus 500 Jahre altem Holz, das Jackisch aus einem ehemaligen Dachstuhl retten konnte.
Neben Skulpturen und geheimnisvollen Holzschnitten fertigt Jackisch seit gut fünfzehn Jahren Steinflöten an, die er in seltenen Konzerten zu eigenartigen und berührenden Klängen reizt. Auch Neuss-Holzheim wird in den Genuss eines Steinflötenkonzertes kommen. Gemeinsam mit seiner Frau Carla Schwiegk wird Jackisch seine Basaltsteininstrumente vorstellen. Im Vorfeld der Ausstellungseröffnung wird das Künstlerpaar diese außergewöhnlichen Instrumente in der St. Martinus Kirche, Holzheim, die für Jackisch „einen ganz besonders klangvollen Tonraum“ darstellt, zum Klingen bringen.

Das Konzert beginnt am 09. April 2016 um 16.00 Uhr mit der Steinflöten-Performance, der Eintritt ist frei. Im Anschluss findet die eigentliche Vernissage in den Räumen der Galerie statt.




Ausstellung 2013: 14.09.-09.11.2013
kleine figuren – skulpturen, zeichnungen und porzellane
Am 14. September 2013 freuen wir uns, Ihnen die zweite Ausstellung von Matthias Jackisch in den Galerieräumen amschatzhaus in Neuss-Holzheim präsentieren zu dürfen.

Der Dresdner Künstler Matthias Jackisch ist ein Kosmopolit, der auf eine ursprüngliche und dabei unverwechselbare Art die Seele des Steins sichtbar werden lässt. In unzähligen Ländern der Welt hat er Steine erkundet, zu sich „sprechen“ lassen, und zu eigenen „bildhauerischen Dialogen“ mit den Steinen hin weiter entwickelt. So genannte „Seelenbasalte“, selbstverfertigte Steinflöten, Bronzen, Holzfiguren, abstrakte Skulpturen und archetypische Menschenabbildungen oder Büsten umspannen das Werk des Bildhauers Matthias Jackisch.
Sein größtes Projekt war der so genannte „Augenstein“, den er für das Jakob-Kaiser-Haus des Deutschen Bundestags in Berlin umsetzte. Dafür wurde ein zehn Tonnen schwerer Monolith aus Schweden geholt und in acht Teile gesägt, die nun unter der Decke des größten deutschen Parlamentsgebäudes schweben.
Die zweite Einzelausstellung des Absolventen der Hochschule für Bildende Kunst in Neuss steht unter dem Titel „kleine figuren“. Matthias Jackisch überrascht uns in der neuen Schau mit einem – auch für ihn – neuen Experiment für die Seele. In den letzten Monaten sind gebrannte Skulpturen in Miniaturform entstanden, die wie ein Konzentrat des jahrzehntelangen künstlerischen Schaffens von Matthias Jackisch erscheinen. Die Skulpturen im Taschenformat vereinen, wie alle Arbeiten des Künstlers, die Fragilität und die Urkraft der Natur und vermitteln dem Betrachter einen intensiven Eindruck davon, wie die Schwierigkeiten plastischen Abbildens in der Gegenwart zu meistern sind; Matthias Jackisch löst sie mit einer ihm eigenen Leichtigkeit, er selber formuliert zu diesem Thema: „Kleine Figuren haben viel Platz. Auch können sie verloren gehen, vom Wiederfinden ganz zu schweigen. Kleine Figuren können einen phantasiebegabten Kopf ganz ausfüllen. Ihre Mitreiseeigenschaften werden besonders von Nomaden geschätzt. Noch können sie stehen, sichtbar, wo es mir/dir gefällt, bald werden sie in der Tasche verschwinden.“

Wir freuen uns, in der Galerie amschatzhaus in Neuss-Holzheim ein ganz neues Spektrum des Bildhauers Matthias Jackisch zeigen zu können. Neben den „kleinen figuren“ werden zugleich Steinskulpturen und zeichnerische Vorstudien zu sehen sein. Die Ausstellung formuliert so eine ganz persönliche und vielleicht auch als intim zu bezeichnende Einladung zu einer Begegnung mit Mini-Plastiken, die einen eigenen Umgebungsraum erzeugen und von ihrem betrachtenden Gegenüber doch gleichzeitig auch Unabhängigkeit und Freiheit einfordern.

Zur Vernissage am 14. September 2013 um 16.30h wird der Künstler eine Steinflöten-Performance bieten, eine musikalische Überraschung, die ganz einfach die Seele mitspielen lässt.



Ausstellung 2010: Denken, den Stein.
Stehende. Liegende.
Steine haben eine Seele, wenn der Mensch sie ihnen einhaucht – ein Satz, den der Dresdener Bildhauer Matthias Jackisch nicht bedingungslos stehen lassen würde. Denn in seiner Arbeit versucht er, dem angeblich unbelebten Material dessen eigene Seele zu entringen. Jackischs Arbeit ist daher auch nicht nur abstrakt oder nur gegenständlich, sondern beides, mitunter sogar beides zugleich – je nachdem welche Vorgabe der jeweilige Stein ihm stellt.


Jackischs bildhauerisches „Denken“ also legt die ursprüngliche Natur des Steines frei – es ist dies eine eigene Art von Realismus, der keinen Unterschied macht zwischen den menschlichen Bedingungen, Geschichte und Politik, und einem spirituellen Bereich, der wissenschaftlich nicht messbar, nicht verstehbar sein mag. So erzählen gerade auch Jackischs abstrakte Skulpturen von historischen und philosophischen Zusammenhängen, seine „Thalia“, benannt nach der Muse des Theaters, wirkt wie ein tanzendes Pferd, eine Leichtigkeit des Steins, die das Material vergessen macht. In anderen Stücken, den figürlichen „Stehenden“ und „Liegenden“ der Ausstellung reiht er sich in die große Tradition etwa eines Lehmbruck ein. Jedoch Jackisch schafft mit seinen Menschenabbildern weniger Individuen als Paradigmen, archetypische Männer und Frauen.
Trotz eines unbestreitbaren Schwerpunktes auf der Steinbildhauerei arbeitet Jackisch auch in Holz, extra für amschatzhaus hat er eine Art Galionsfigur, eine Stehende, angefertigt, welche die Galeriefassade schmücken wird.
Größere Bronzen hat er ebenfalls produziert, die in verschiedenen Orten Sachsens platziert sind. Sein größtes Projekt war der so genannte „Augenstein“, den er für das Jakob-Kaiser-Haus des Deutschen Bundestags in Berlin umsetzte. Dafür wurde ein zehn Tonnen schwerer Monolith aus Schweden geholt und in acht Teile gesägt, die nun unter der Decke des größten deutschen Parlamentsgebäudes schweben.


Wir freuen uns sehr, den Absolventen der Hochschule für Bildende Kunst Dresden mit seiner ersten Einzelausstellung im Rheinland zu präsentieren, mithin der ersten Skulptur-Ausstellung amschatzhaus. Gerade Neuss mit seinem ungewöhnlichen Reichtum an Skulpturen im öffentlichen Raum kann hier eine interessante Ergänzung finden. In der Ausstellung amschatzhaus wird Jackisch vernehmlich kleinere Skulpturen präsentieren, aber auch Zeichnungen, Vorstufen und Entwürfe. Zur Eröffnung wird Jackisch als versierter, international tätiger Performance-Künstler eine Kostprobe auch seines „beweglichen“ Könnens geben – das erste niederrheinische Steinflötenkonzert. Die Ausstellung wird eröffnet durch Astrid Petermeyer (Dortmund).